Kulinarische Bierwanderung

Kulinarische Bier-Wanderung anlässlich des 200-jährigen Jubiläum der Wieninger Brauerei Teisendorf – Urlaub einmal anders!

Eigentlich hatten wir vor in den Berchtesgadener Bergen wandern zu gehen. Beim googlen fiel uns folgende Link auf  http://www.berchtesgadener-land.com/de/bier-wanderung/. Kurz entschlossen fuhren  wir am Samstag, den 31. August 2013 nach Teisendorf, um dort an der  Kulinarischen Bierwanderung der Privatbrauerei  Wieninger  teilzunehmen.

Um 10.00 Uhr begann die Wanderung zuerst  mit der Begrüßung des  Geschäftsführers Christian Wieninger und dem Teisendorfer Bürgermeister  Franz Schießl , danach ging es zur Brauereibesichtigung.

Unsere  Brauereibergführer Hans Unterreiner und der Bier-Sommelier  Hubert Niederberger führten uns durch die seit 200 Jahren bestehende Privatbrauerei. Zuerst ging es hoch hinauf; dort erklärten die beiden sehr verständlich aus welchen Bestandteilen das Bier gebraut wird, nämlich Gerste (für Weizenbier Weizen), Hopfen, Hefe und Wasser. Die Gerste wird gemälzt, d.h.  das Getreide lässt man künstlich noch mal keimen. Der Keimvorgang wird durch Trocknen (Darren) unterbrochen und es gilt: je höher die Trocknungstemperatur, desto dunkler wird auch das Bier. Die gemälzte Gerste durften wir schon mal probieren.  Durch Zugabe von Hopfen, der den herben aromatischen Geschmack verursacht wird das Bier aber auch haltbar, schaumstabil und hat außerdem eine beruhigende Wirkung (lt. Hildegard von Bingen). Wichtige Zutat ist außerdem die Hefe – hier unterscheiden die Brauer zwischen ober- und untergäriger Hefe.  Ca. 90 % des Bieres ist Wasser , also muss es ein qualitativ hochwertiges reines Wasser sein und  sicherlich nicht zu verwundern, dass  viele Brauereien eigene Quellen besitzen. Für uns äußerst interessant, waren die offenen Gärbottiche, in denen  der Gärschaum wie der Milchschaum von Cappucino aussah.  Eine der wenigen Brauereien, die das Bier noch offen gären lassen.  Am Ende des Rundgangs durften wir das erste Bier verkosten,  das „Zwicklbier auch Kellerbier“ genannt. Dazu gab es mit Speck und Obaztdem lecker belegte Brötchen .

Nun starteten wir unseren 12 km Wanderweg hinaus aus Teisendorf durch die wunderschöne Gegend bis zum Kloster Höglwörth.  Dort angekommen begrüßte uns bei   einem leckeren frischen alkoholarmen „Federweizen“ der Bürgermeister von Anger  Silvester Enzinger und erzählte etwas über die Geschichte des Ortes.  Als Vorspeise wurde uns dann  eine Klostersuppe und  dazu  ein süffiges „Bräufass“ serviert.  So gestärkt setzten wir unsere Wanderung fort, nicht ohne vorher den idyllischen Angersee und die schöne Klosterkirche zu besuchen.

Weiter ging es nun nach Anger. In einem schönen aber leer stehenden Gasthaus servierten uns die beiden Mitarbeiter Theresa und Peter den 3. Gang „ Frischer Zwiebelkuchen auf Feldsalat mit Forellenfilet“, dazu „Hefe Weißbier“ und danach „Ruperti  Pils“. Obwohl das Bier in 0,2 l  Gläsern serviert wurde und als Lebensmittelergänzung mit ca. 2,9 – 5,0 % Alkohol gilt, brauchten die meisten zwischendurch auch mal ein Wasser zum Durstlöschen. Vor allem da uns nach Anger der Aufstieg zur Strobl Alm bevorstand und das ca. 430 m Höhenunterschied zu bewältigen bedeutete.

Aber kein Problem  – auf dem meist schattigen Waldwegen war es ein angenehmes Wandern, vor allem da uns Hans Unterreiner alle unsere Fragen bereitwillig beantwortete und wir dadurch fast nicht auf den Anstieg achteten.   Trotzdem sahen wir wunderschön den Untersberg und die liegende Hex´ .  Oben auf der historischen  Strobl Alm angekommen, wurden wir bereits  mit einer süffigen Kostprobe des“ Jubiläumsbieres MC. Wieninger“  und der Hauptspeise „ Haxerl vom Spanferkel mit Semmelknödel, Dunkelbiersoße und Speckkrautsalat“  erwartet.  Als 2. Bierverkostung auf der Alm durften wir das Dunkel „Guidobald “ probieren.  Die interessanten Erläuterungen von Hans zu jeder Biersorte – er  informierte uns immer über Geschmack (bei diesem Bier schmeckt man hintergründig   Banane, Zitrone und Ananas), die Farbe, den Alkoholgehalt und die Empfehlung, welche Gerichte dazu passen – ließen uns die Zeit in dieser schönen Alm in wirklich netter Gesellschaft vergessen.  Und schon waren zum Abschluss  bei einer edelleckeren Nachspeise „ Bamkrebs – im Bierteig gebackene Zwetschen und Vanilleeis „ die letzten beiden Biersorten zu verkosten und diese hatten es in sich:  Märzenbock” Philipp” und der wirklich köstliche Doppelbock “Hermann” (7.3 % Alkohol – ein Dessertbier). Natürlich nicht in normalen Biergläsern serviert, sondern in extra Bier-Sommelier-Gläsern, um laut Hans Unterreiner das Aroma, die Farbe und den Geschmack am besten zu präsentieren.

Eine wirklich rundum gelungene kulinarische Bierwanderung, die gut organisiert, mit einem wissenden Bierwanderführer und bereitwillig Auskunft gebenden  Bier-Sommelier, mit 2 hilfsbereiten Mitarbeitern,  einer durchdachten Bierartenverkostung, bei der für jeden eine Biersorte dabei war  und wirklich leckerem Menüzusammenstellung und natürlich uns Mitwirkenden zu einem erlebnisreichen und sehr informativem, kulinarischem Tagesausflug wurde.  Wir haben es sehr genossen!

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